und jedem anfang wohnt ein zauber inne...
Diesen Satz habe ich in den letzten Tagen mehrfach aus unterschiedlichen Quellen gehört und gelesen und jedes Mal hat er mir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert, denn ich muss immer an die legendäre Stromberg-Szene denken, an seinem ersten Tag in der neuen Abteilung, der Schiffskasko. Um den Zauber zu spüren, muss man die Szene natürlich selbst anschauen, Folge Herr Rüther in Staffel 5.
Ich möchte nur kurz den Inhalt zusammenfassen: Stromberg erklärt sich bereit, innerhalb der Capitol-Versicherung den Bereich Schiffskasko als Abteilungsleiter zu übernehmen. Als ihn sein Vorgesetzter in der neuen Abteilung vorstellt, kommt eine Kollegin zur Tür herein, was Stromberg mit seinem unsäglichen Humor folgendermaßen kommentiert:
Ich wusste gar nicht, dass die abgetakelten Fregatten direkt bei der Schiffskasko vorbei kommen. Daraufhin meldet sich ein anderer Kollege zu Wort:
Das ist meine Frau, die arbeitet auch hier.
Beim Rauchen vor der Tür verdaut Stromberg die Szene nochmals vor der Kamera mit den Worten: Jedem Anfang wohnt ja ein Zauber inne, sagt man doch so, oder?
Er erinnert sich sogar noch wie es im Gedicht weiter geht: Der uns beschützt und der uns hilft zu leben. Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, An keinem wie an einer Heimat hängen. Dann fällt ihm sogar noch ein, dass das Gedicht von Hermann Hesse geschrieben wurde.
Ich lache jedes Mal aufs Neue Tränen. Ich kannte damals das Gedicht "Stufen" von Hermann Hesse noch nicht. Das Sprichwort schon und es bedeutete für mich, dass alles Neue spannend und aufregend ist, im positiven Sinne und man die Kehrseite oftmals erst später wahrnimmt. Dass Stromberg diesen Satz nun in diesem Zusammenhang raushaut, macht für mich die Komik aus. Dabei hat er recht, denn Veränderung bedeutet zunächst Chaos, bevor sich ein neues Gleichgewicht einstellt. Man muss natürlich nicht gleich so ein Chaos wie Stromberg veranstalten. In jedem Fall bedeutet ein Neuanfang eine Herausforderung, bei der in den seltensten Fällen alles von Anfang an mühelos und glatt läuft. Ein neuer Weg ist meistens holprig, ob es ein neuer Job, eine Selbstständigkeit oder eine Auswanderung ist. Wenn man aufbricht, ist es durchaus möglich und auch wahrscheinlich Schiffbruch zu erleiden, was nicht heißt, dass man nicht "lähmender Gewöhnung sich entraffen" soll, um es mit Hesses Worten zu sagen und sich auf Heldenreise begeben sollte um Altes loszulassen und Neues zu finden.
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Ich bin Mental-Nomade, wenn in einer Wüste zu viel Sand liegt, ziehe ich einfach weiter, die nächste Oase kommt bestimmt.
Bernd Stromberg, Abteilungsleiter Schiffskasko