pfeffernuss- oder nietnagelnudeln
Aktualisiert: 25. März 2020
Neulich hat ein Freund gesagt, dass er oft Nudeln ohne irgendwas isst. Bei allem Minimalismus, so was kommt mir nicht auf den Teller. Das habe ich nicht mal als Studentin gegessen, auch nicht mit Ketchup. Das Minimalste ist Nudeln mit Salz und Olivenöl. Ich bin ja der Meinung, dass Gerichte, die einem nicht schmecken vom Körper auch nicht gut verstoffwechselt werden und dem Körper dann auch nichts bringen. Wenn es nur darum geht, satt zu werden, kann ich auch das Füllmaterial der letzten Amazonlieferung (oder Klopapier) essen. Der Müll ist dann gleich weg und abspülen muss ich auch nicht.
Für mich ja wie gesagt keine Alternative, daher ist mir das römische Nudelgericht "Cacio e Pepe" eingefallen. Die Schäfer haben sich früher dieses einfache Nudelgericht gemacht, das nur aus Pecorinokäse und Pfeffer besteht. Hört sich einfach an, ist allerdings schon eine kleine Kunst und wenn man die beherrscht und noch dazu Zutaten von hervorragender Qualität hat, ist Cacio e Pepe ein erstklassiges Nudelgericht, das in den römischen Trattorien für teuer Geld verkauft wird.
Ich versuche heute mal eine vegane Variante, Noci e Pepe.
ZUTATEN
100 g Nüsse (Cashew, Walnüsse und Mandeln)
2 EL Hefeflocken
1 EL Sojasauce
viel frischer Pfeffer aus der Mühle
Nudelwasser und evtl. Wasser der eingelegten Tomaten
Bucatini oder Pasta "al bronzo"
Röstet zunächst die Nüsse ohne Zugabe von Fett in der Pfanne an und gebt sie dann in den Mixer zusammen mit #Hefeflocken und #Sojasauce. Ihr könnt natürlich auch Varmigiano nehmen, falls ihr noch welchen übrig habt. Anschließend röstet ihr auch den Pfeffer in der Pfanne an, während die Nudeln in relativ wenig Salzwasser kochen. Wir nutzen nämlich das Wasser für eine sämige Soße und dann ist es von Vorteil, wenn das Nudelwasser sehr stärkehaltig ist. Ihr könnt natürlich alle Nudelsorten nehmen, am besten sind solche mit rauer Oberfläche, die die Soße gut aufnehmen. Auf der Packung von Nudeln guter Qualität steht oftmals "trafilata al bronzo." Das heißt der Nudelteig wird auf Bronzeformen gezogen, dadurch ist die Oberfläche der Nudel rauer und ihre Struktur dichter. Diese Nudeln kochen sich fester „al dente“ und sie nehmen die Soße besser auf. Darüber hinaus werden die Nudeln langsam mit Trocknungszeiten von 24 – 48 Stunden bei Temperaturen unter 50 Grad getrocknet. Dabei bleiben die Nährstoffe optimal erhalten und die Nudeln schmecken einfach besser! Den Unterschied schmeckt man wirklich und gerade wenn man einfache Soßen hat, lohnt es sich mehr in die Pasta zu investieren, es ist ja nicht nur eine Geschmacksfrage, denn hochwertige Nudeln haben wie gesagt auch mehr Nährstoffe.
Eine Schöpfkelle #Nudelwasser kommt zum Pfeffer in die Pfanne. Auch die Nussmischung wird mit ca. 2 Kellen Nudelwasser vermischt. Die Nudeln "al dente" werden dann in der Pfefferpfanne mit der Nussmischung und gegebenenfalls weiterem Nudelwasser vermischt. Am Tisch wird noch frischer Pfeffer darüber gemahlen und fertig! Ein tolles und schnelles Umami-Gericht wiedermal!

Der Name "Nietnagelnudeln" ist bestimmt nicht für alle selbsterklärend, denn ich habe festgestellt, dass es auch in Deutschland Leute in meinem Alter gibt, die nicht wissen, wer "Pepe Nietnagel" ist. Pepe ist die Hauptfigur der legendären Pauker-Filme aus den späten 60ern mit Hansi Kraus. Als mein guter Freund Sebastian Kuboth dieses Rezept gesehen hat, ist er als "Pepe-Experte" gleich helläugig geworden, er bietet nämlich Stadtführungen in München an zu den Drehorten der Pauker-Filme, Monaco-Franze, Pumuckl, Hausmeisterin und anderer Münchner Kultserien. Hier könnt ihr ihn zu Pepe alias Hansi Kraus nach Hause begleiten!